Ellenrinnensyndrom
Das Kahnbein ist einer der acht Handwurzelknochen des Menschen. Der Kahnbeinbruch ist der häufigste Knochenbruch der Handwurzelknochen und entsteht durch einen Sturz auf die Hand. Die Symptome sind vielfältig.
Beschwerden
Charakteristische Beschwerden sind Kribbeln und nächtliche Schmerzen in Klein- und Ringfinger. Auch Schmerzen im Bereich des Ellenbogens bei Belastung werden von Patienten angegeben. Bei längerem Bestehen der Nervenkompression sind ein Schwund der zugehörigen Handinnenmuskulatur sowie eine Abspreizschwäche der Finger nachweisbar. Diese Kompression entsteht durch Veränderungen des Knochenkanals nach Knochenbrüchen oder durch Prellungen in dem entsprechenden Bereich.
Behandlung | Operative Methode
Die Behandlung erfolgt operativ in der Freilegung des Nervs über einen bogenförmigen Hautschnitt am Ellenbogengelenk. Auch eine Verlagerung des Nervs aus der Knochenrinne heraus auf die Beugeseite des Ellenbogengelenks ist möglich.
Karpaltunnelsyndrom
Bei dem Karpaltunnelsyndrom handelt es sich um eine Einengung des Mittelhandnervs (Nervus medianus) im Bereich des Handgelenks mit einem typischen Verlauf. Die Beugesehnenscheiden sind dabei durch Entzündungen oder hormonelle Ursachen (Wechseljahre) angeschwollen.
Beschwerden
Typischerweise berichtet der Patient über ein Kribbeln/Einschlafen der Hand, insbesondere nachts, beim Telefonieren, Halten des Lenkrads oder Radfahren. Durch Schütteln und Bewegen der Hand bessern sich die Beschwerden. Oft wird über Schmerzen im Bereich des Handgelenks berichtet, die bis in den Oberarm ausstrahlen können. Eine Einschränkung der Feinmotorik (Hemd zuknöpfen, Einschränkung beim Schreiben und feinen Arbeiten) tritt häufig auf.
Bei zunehmender Ausprägung kommt es zu ständigen Missempfindungen mit zunehmender, zum Teil bleibender Taubheit der Finger. Des Weiteren kann sich die Daumenballenmuskulatur vermindern. Dieser Prozess ist häufig nicht umkehrbar. Die Einengung kann nach Brüchen des Handgelenks und bei Tumoren im Karpalkanal auftreten. Häufig ist jedoch keine spezifische Ursache nachweisbar.
Behandlung | Diagnosestellung
Die Diagnose erfolgt durch eine Untersuchung der Hand sowie einer Analyse der elektrischen Leitfähigkeit des Nerven (NLG). Diese wird vom Neurologen durchgeführt.
Behandlung | Konservative Methode
Sie richtet sich nach dem Ausmaß der Beschwerden in Abhängigkeit von der Dauer der Symptome. Und erfolgt entweder konservativ oder operativ.
Behandlung | Operative Methode
Das Ziel der Operation ist es, die Einklemmung des Nervs auf Dauer zu beseitigen. Hierzu wird das Band (Retinaculum flexorum) vollständig, unter Schonung des Nerven und der Sehnen, durchtrennt. Die Operation wird in der Regel ambulant und in örtlicher Betäubung des Armes (Plexusanästhesie) durchgeführt. Dies kann auf zwei verschiedene Arten – offen oder endoskopisch – geschehen.
Syndrom der Loge de Guyon
Der Ellennerv zieht am Handgelenk zwischen zwei Handwurzelknochen nochmals durch eine Engstelle, die so genannte Loge de Guyon. Eine hier lokalisierte Kompression entsteht aus denselben Gründen wie das Ellenrinnensyndrom.
Beschwerden
Die Beschwerden der Patienten sind eindeutig: Betroffene Patienten klagen über ein Kribbeln und Schmerzen in Klein- und Ringfinger. Hier liegt jedoch niemals ein Taubheitsgefühl am Handrücken vor, wie es beispielsweise bei einer Einengung des Nervs am Ellenbogen vorkommt. Es kann allerdings eine muskuläre Schwäche (Parese) beim Zusammenführen der Finger auftreten. Eine Druckschädigung durch eine einseitige Haltung kann relativ leicht vermieden – oder zumindest abgepolstert werden.
Behandlung | Konservative Methode
Erholen sich Nerv und Muskulatur, so kann auf eine Operation verzichtet werden.
Behandlung | Operative Methode
In den meisten Fällen muss die Loge allerdings zur Aufhebung der Kompression am ellenseitigen Handgelenk nahe dem Kleinfingerballen geöffnet werden. In einer Schiene kann das Handgelenk nach einer Operation für einige Tage ruhig gestellt werden. Die Ruhigstellung mindert den Schmerz nach der Operation und fördert in den ersten Tagen die Wundheilung. Finger und der Daumen sind dabei gut beweglich.