KNIE. CHIRURGIE. BEHANDLUNGSFELDER.

Spiegelung des Kniegelenkes

Bei der Gelenkspiegelung (Arthroskopie) handelt es sich um eine schonende Operation, bei der durch kleine Hautschnitte eine Kamera und entsprechende Instrumente in das Kniegelenk eingeführt werden. Dadurch können über einen Monitor sämtliche innere Strukturen des Kniegelenkes inspiziert und die Erkrankungsfolgen an Knorpel, Kreuzbändern und Meniskus behandelt werden.


Behandlung | Operative Methode
Die Spiegelung des Kniegelenkes ist ein minimal-invasiver Eingriff (Schlüssellochoperation) und kann ambulant erfolgen.


Knorpelerkrankungen

Der Knorpel überzieht gegenüberliegende Knochenteile als elastische Schicht und sorgt dafür, dass sich Gelenke reibungsfrei bewegen können. Knorpelerkrankungen können Unfallfolge, Folge einer Systemerkrankung, anlagebedingt oder einfach schicksalhaft sein. Eine Schädigung des Knorpels kann auf eine akute Verletzung oder chronische Verschleißerkrankungen zurückzuführen sein. Das akute Ablösen eines Stück Knorpelgewebes zeigt sich in den Krankheitsbildern der Osteochondrosis dissecans und der Flake fracture.


Osteochondrosis dissecans
Die Osteochondrosis dissecans (OCD) ist eine spezielle Erkrankung des Knorpels, bei der sich ein Stück Knorpelgewebe aus einer gesunden Fläche herauslöst. Häufig sind Jugendliche und junge Erwachsene von der OCD betroffen. Der gelenknahe Teil des Knochens wird nicht mehr ausreichend durchblutet. Dies führt dazu, dass der darüber liegende Knorpel schrittweise abstirbt.

Ursachen
Die Ursachen sind weitgehend unklar, können aber im Zusammenhang mit einer sportlichen Überbelastung und/oder Stoffwechselerkrankungen liegen.

Beschwerden
Zu Beginn der Erkrankung merkt der Betroffene eigentlich nichts. Erst im weiteren Verlauf meldet sich das betroffene Gelenk und verursacht Knieschmerzen, wenn es belastet wird. Der Knorpel, der sich ablöst, kann zu Schleimhautentzündungen und inneren Anschwellungen (Erguss) führen.. Löst sich der Knorpel, sind starke Knieschmerzen die Folge. Das Gelenk ist blockiert, lässt sich nicht mehr vollständig strecken oder beugen. Reibt ein abgelöstes Knorpelstück auf gesundem Knorpel, macht es diesen kaputt – und die Grundlage für eine Kniegelenksarthrose wird (Knorpelverschleiß) gelegt.

Flake fracture
Bei der zweiten Form, der so genannten flake fracture, löst sich ebenfalls ein Stück Knorpel heraus. Das ausgelöste Knorpelstück besitzt in der Regel eine Größe von ca. 10-20 mm² und ist durch eine Kernspintomographie erkennbar.

Ursachen
Hier geht eine unfallbedingte Verletzung des Kniegelenkes voraus.

Behandlung | Konservative Methode
Eine nichtoperative Therapie kann bei Osteochondrosis dissecans nur versucht werden, solange sich keine einzelnen Knorpelstücke (Gelenkmaus) gebildet haben. Je jünger die betroffenen Kinder sind, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit einer Spontanheilung. Solange im MRT die Knorpelschicht nicht verletzt ist, kann auch im Rahmen einer Arthroskopie der Defekt nicht lokalisiert werden. Eine solche Diagnose muss durch regelmäßige MRT (Kernspintomographien) kontrolliert werden. Größere Defekte können retrograd (von außen – nicht durch das Kniegelenk) angebohrt werden. Dadurch kann eine Mehrdurchblutung des Defektes erreicht werden. Wenn der Defekt die Knorpelfläche durchbricht bzw. rausbricht muss eine Kniegelenksarthroskopie erfolgen.

Behandlung | Operative Methode
Bei der akuten Gefahr oder dem Fakt einer Herauslösung des Knorpelstückes, muss das Gewebe operativ wieder an seinem Ursprungsort fixiert werden. Dabei werden hochmoderne, so genannte Zuckernägel (Polylaktid Darts) verwendet, die sich nach Anheilung des Knorpelstückes langsam auflösen.

Behandlung | Knorpelersatz-Operation
Aufgrund des Alters von Patienten sowie des Ausmaßes eines hochgradigen Knorpelschadens kann eine Knorpelersatz-Operation notwendig werden. Hierbei gibt es grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten:
1. Züchtung des eigenen Knorpel (Autologe Chondrozyten Transplantation ACT)
2. Knorpel-Knochen Transplantation (Transfer) – OATS
3. Mega OATS
4. Mikro-Frakturierung

Behandlung | Züchtung des eigenen Knorpels ACT
Bei der ACT wird in einer ersten Operation Knorpelmasse aus dem Kniegelenk entnommen. Der Knorpel wird dann durch aufwendige Verfahren in einem auswärtigen Speziallabor durch Züchtung vermehrt. In einer zweiten Operation werden die Knorpelzellen wieder in das Kniegelenk eingesetzt. Die zu behandelnde Größe des Knorpelschadens darf eine Fläche von 4x4cm nicht überschreiten. Ferner darf keine Defekt an der gegenüberliegenden Knorpelfläche (kissing lesion) vorhanden sein.
Die Nachbehandlungszeit mit Entlastung des Beines kann über 8 bis 10 Wochen andauern. Der Eingriff ist eine kostenintensive Operation, der ambulant nicht von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt wird. Daher muss der Eingriff in einem dazu ermächtigten Krankenhaus stattfinden, damit die Kosten übernommen werden.

Behandlung | Knorpel-Knochen Transplantation (Transfer) – OATS
Dabei wird aus einem wenig belastenden Bereich des Kniegelenkes ein Knorpel-Knochen Zylinder in der zuvor ausgemessenen Defektgröße entnommen. Der Defekt wird ausgebohrt und der passend entnommene Zylinder dort eingesetzt. Es können Defektgrößen optimal von bis zu 14 mm aber auch bis 40 x 40 mm eingesetzt werden. Dabei ist jedoch nachteilig, dass mehrere Zylinder nebeneinander gesetzt werden müssen (max. Zylinder 14mm) und somit der Defekt nicht ganz ausgefüllt ist. Dementsprechend wäre hier die ACT s.o. besser.

Behandlung | Mega OATS
Diese seltene Operation kommt nur bei jüngeren Patienten in Frage. Dabei haben Patienten nach einer großen Osteochondrosis dissecans einen großen isolierten Knorpeldefekt, der über 5x5cm ist. Es wird ein Teil der hinteren Oberschenkelrolle abgesägt (wenig benutzt) und dann an diese Defektstelle transferiert.

Behandlung | Mikro/Nanofrakturierung
Ein Defekt bis max. 2 cm² wird gesäubert und anschliessend werden mit einem kleinen Meißel kleinste „Knochenbrüche“ gesetzt. Dadurch blutet es in den Defekt ein und dieser verknorpelt im Laufe der nächsten Wochen. Es entwickelt sich dadurch Ersatzknorpel.



Kreuzbandriss

Das vordere und hintere Kreuzband sind mit den Seitenbändern und den Menisken die wichtigsten Stabilisatoren des Kniegelenkes und haben unterschiedliche Funktionen. Ein Riss des Kreuzbandes führt zur Instabilität des Kniegelenkes. Das vordere Kreuzband verhindert das Gleiten des Unterschenkels nach vorn. Des Weiteren stabilisiert es bei der Drehbewegung das Kniegelenk. Dabei wird es von den Seitenbändern sowie dem Innen- und Außenmeniskus unterstützt. Das hintere Kreuzband verhindert ein Gleiten des Unterschenkels nach hinten. Ähnlich wie das vordere Kreuzband ist es ebenfalls für die Stabilität bei Drehbewegungen verantwortlich.


Ursachen
Verletzungen des vorderen Kreuzbandes entstehen häufig durch Sportunfälle (Ballsport, Wintersport u.ä.). Oftmals kommt es zu Begleitverletzungen des Meniskus und der Seitenbänder. Der vordere Kreuzbandriss kommt viel häufiger als der hintere Kreuzbandriss vor.

Beschwerden
Beim Riss des vorderen Kreuzbandes gibt es unterschiedliche Symptome. Oft merkt der Sportler – Skifahrer die eigentliche Verletzung nicht. Häufig kommt es zu starken Schwellungen – was aber auch nicht immer sein muss. Erst bei einer sogenannten Multi-Ligamentverletzung (Kreuzband, Seitenband und evlt. Meniskus) verspürt die/der Betroffene eine subjektive starke Instabilität.

Behandlung | Operative Methode
In Abhängigkeit von der Instabilität des Kniegelenkes, des Alters des Patienten sowie der sportlichen Aktivität kann eine Kreuzband-Operation (siehe Kreuzbandersatz-Operation) nötig sein. Die Nachbehandlung der Kreuzbandersatz-Operation erstreckt sich über einen Zeitraum von sechs Monaten. Die Nachbehandlung mit Physiotherapie und persönlichem Engagement ist extrem wichtig. Nur durch das Erreichen einer guten Koordination und Muskelkraft, kann wieder nach frühestens 6 Monaten mit Kontaktsportarten begonnen werden. In dieser Zeit werden Sie durch uns intensiv ärztlich betreut und sportmedizinisch beraten.

Kreuzbandersatz-Operation
Ziel der Operation ist es, das defekte Kreuzband durch eine körpereigene Sehne zu ersetzen, die am zu operierenden Bein entnommen wird. Sowohl vordere – als auch hintere Kreuzbandersatz-Operationen werden mittels Gelenkspiegelung (Arthroskopie) durchgeführt. Gegenüber den eigenen Sehnen haben sich sowohl künstliche (Plastik-) Sehnen sowie Sehnen von menschlichen Spendern bislang nicht durchgesetzt. Die grundsätzliche Methodik der hinteren Kreuzband-Operation ähnelt dabei der des vorderen Kreuzbandes.

Behandlung | Operative Methode
Nach dem aktuellsten Stand der Wissenschaft werden hauptsächlich die so genannten Hamstrings-Sehnen (Semitendinosus- und Gracilis-Sehne) zur Kreuzbandersatz-Operation verwendet. Dabei handelt es sich um Sehnen, die an der Rückseite des Oberschenkels verlaufen. Die Quadrizepssehne wird in der Mehrzahl der Fälle für Revisions – (erneuter Riss) Operationen genutzt – erfreut sich in den letzten 2 Jahren aber auch als Primär- Sehne zunehmender Beliebtheit. Die Patellasehne (Kniescheibensehne) sollte nur noch in Ausnahmefällen benutzt werden – sie besitzt zwar hervorragende Eigenschaften bzgl. Festigkeit und Umbau, verursacht an der Kniescheibe jedoch eine Hohe Anzahl an Schmerzsyndromen. Parallel zu der Entnahme der Sehne werden – entsprechend des natürlichen Kreuzbandverlaufs – Kanäle im Ober- und Unterschenkel angelegt. Anschließend wird die entnommene Sehne eingezogen und durch so genannte Bioschrauben (Polylaktid) befestigt.

Die Bioschrauben bestehen aus Zucker und lösen sich im Laufe der Zeit auf. Zusätzlich setzen wir in der MVZ MANUS KLINIK zur „doppelten Sicherung“ noch zwei kleine Befestigungsplättchen aus Titan ein.



Meniskusschädigung

Jedes Kniegelenk hat einen Innen- und einen Außenmeniskus. Der Meniskus fungiert als eine Art Stoßdämpfer sowie als weiterer Stabilisator des Kniegelenkes. Die Flächen der Oberschenkelrolle und des Schienbeinplateaus sind nicht deckungsgleich. Damit die Areale einen größtmöglichen Kontakt aufweisen, dient Knorpelgewebe (der Innen- und Außenmeniskus) als Ausgleich. Der Meniskus stabilisiert - gemeinsam mit den Kreuzbändern - das Kniegelenk.


Ursachen
Der Innen- sowie der Außenmeniskus werden durch unterschiedlichste Ursachen geschädigt. Sie können im Rahmen von Sportverletzungen (schnelle stop-and-go-Bewegungen) und auch als Folge von einer Berufsbelastung (Handwerksbereiche) einreißen. Es gibt verschiedene Rissarten. Oberflächige und randständige Risse müssen meistens nicht weiter behandelt werden. Häufig sind die Risse jedoch tiefgründiger und der Meniskus verliert seine Funktion als Stoßdämpfer (Ringkräfte können nicht mehr weitergeleitet werden). Dadurch besteht die Gefahr der Druckerhöhung im Kniegelenk und daraus kann wiederum Arthrose entstehen. Ferner gibt es große Risse, die komplett Einklemmen können und Gelenkblockaden verursachen. Diese müssen direkt operiert werden. Ferner kann der Meniskus durch langsamen chronischen Verschleiß (Arthrose) beschädigt werden.

Beschwerden
Plötzliche, stechende Schmerzen und eine Knieblockade sind deutliche Zeichen für eine akute Meniskusverletzung. Die Stärke der Beschwerden, das Alter und die (sportliche) Aktivität des Patienten, sowie Größe, Lage und Alter der Verletzung entscheiden über die individuelle Behandlung.

Behandlung | Diagnosestellung
Die Diagnose wird durch eine Untersuchung und gegebenenfalls eine Kernspintomographie gestellt. In beiden Fällen einer Meniskusschädigung hängt die Therapie vom Grad der Schädigung ab. Häufig ist eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) erforderlich.

Behandlung | Konservative Methode
Medikamente, Kühlung und Knieentlastung sowie Physiotherapie sind die Möglichkeiten der Behandlung, die nach einer leichten Meniskusschädigung zum Einsatz kommen. Bei schwereren Fällen wird die Verletzung operativ behandelt.

Behandlung | Operative Methode
Zunächst wird die Ausdehnung der Schädigung durch eine Arthroskopie (Spiegelung) untersucht. Entsprechend der Art und Schwere des Risses wird der durchtrennte Anteil des Meniskus entweder entfernt oder durch ein Spezialverfahren wieder angenäht. Grundsätzlich wird natürlich versucht, so wenig Gewebe wie möglich zu entfernen. Bei einer Naht wird der Meniskus mittels spezieller Meniskusnähte (Inside-Out , Outside-In oder Allinside mittels speziellen Nahtgeräten z.B. Fast Fix oder Arthrex Speed Cinch) wieder an der Basis fixiert. Dadurch bleibt der Meniskus fast vollständig erhalten und Spätfolgen, wie eine Arthrose, können weitgehend vermieden werden. Die Naht des Meniskus ist aufwendig und sollte deshalb nur von Knie-Fachärzten durchgeführt werden. Sollte der Meniskus durch eine aufwendige Technik genäht werden, ist es nötig, dass das Kniegelenk zunächst für für 6 Wochen an Gehstützen teilweise entlastet wird. Begleitend wird das Bein in einer sogenannten Hartrahmenorthese (z.B. Don Joy o.ä.) teilweise immobilisiert.

Nach einer Teilentfernung des Meniskus muss das Knie ca. 5 bis 10 Tage mit Unterarmgehstützen entlastet werden.

Behandlung | Operativer Meniskusersatz (CMI – Rinderkollagen oder ACTIFIT – Polyurethan)
Falls über 50 Prozent eines Meniskus operativ entfernt wurden und das Kniegelenk insgesamt noch wenig Verschleiß aufweist, so ist ein künstlicher Meniskusersatz (ACTIFIT™) eine sinnvolle Therapie, um Spätschäden nach einer Meniskusteilentfernung im Rahmen einer Arthrose vorzubeugen. Dabei ist nicht das Alter des Patienten, sondern die Beschaffenheit des Kniegelenkes von entscheidender Bedeutung.

Der Gelenkchirurgie stehen seit Neuestem künstliche Meniskusimplantate zur Verfügung, die einen vorzeitigen Verschleiß des Kniegelenkes aufhalten können. Belastungsschmerzen werden dadurch reduziert. Diese aufwendige Methode wird in der MVZ MANUS KLINIK ambulant durchgeführt. Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen.



Kniescheibenerkrankungen

Die Kniescheibe dient als Umlenkrolle für den größten Muskel des menschlichen Körpers, den so genannten Quadrizepsmuskel am Oberschenkel. Es gibt eine Vielzahl von Erkrankungsbildern an der Kniescheibe (Patella), wie z.B. die Kniescheibenverrenkung (Patellaluxation). Dabei tritt die Kniescheibe seitlich aus der Gleitbahn in Folge von Unfall oder anatomischer Vorbelastung. Es entstehen meist begleitende Verletzungen an Bändern, Knorpel oder Knochen. Ferner können durch muskuläre Probleme sowie eine Reifungsstörung der Kniescheibe oder des umliegenden Weichteilgewebes häufig Schmerzen und Bewegungsstörungen des Kniegelenkes entstehen.


Kniescheibenverrenkung
Bei der Kniescheibenverrenkung (Patellaluxation) gleitet die Kniescheibe seitlich aus ihrem Gelenk. Betroffen sind vor allem Mädchen und junge Frauen. Die Kniescheibe (Patella) muss in der Regel durch eine spezielle Technik wieder eingerenkt werden. Nicht selten „springt“ sie aber auch wieder spontan in das Gelenk (habituelle Verrenkung). Die weitere Behandlung richtet sich danach, ob die Kniescheibe erstmalig (Erstluxation) oder bereits mehrfach (Mehrfachluxation) herausgesprungen ist.

Beschwerden
Ein Weggleiten des Kniegelenks (instabil), Prellung, Schmerzen und Druckempfindlichkeit an der Vorderseite des Kniegelenkes sind mögliche Symptome.

Behandlung | Diagnosestellung
Zunächst steht die klinische Untersuchung im Vordergrund. Dabei wird die Führung der Kniescheibe, Beinachse sowie der muskuläre Halteapparat geprüft. Zusätzlich wird eine Kernspintomographie und evtl. konventionelles Röntgen angefertigt. Dabei kann die Ursache der Luxation eruiert werden. Grob unterscheidet man ein Problem der Weichteilstabilisation (Bänder etc.) und eine knöcherne angeborene Reifungsstörung des Kniescheibengleitlager. Es können auch beide Probleme in Kombination auftreten. Wenn alle Untersuchungen vorliegen entscheiden wir welches Behandlungsverfahren für Sie geeignet ist.

Behandlung | Konservative Methode
Bei einer Erstluxation erfolgt häufig eine konservative Therapie mittels Ruhigstellung in einer Schiene.

Behandlung | Operative Methode
Nach Mehrfachluxationen und dem Vorliegen einer Funktionsstörung der Bandführung wird eine operative Stabilisierung der Patella (so genannte MPFL-Plastik) durchgeführt. Bei der MPFL-Plastik wird am Rand der Kniescheibe sowie an der inneren Oberschenkelrolle eine Sehne (Hamstring Sehne) als Ersatz des fehlenden MPFL-Bandes angebracht. Die Sehne wird mit so genannten Zuckerschrauben fixiert. Dadurch erhält die Patella die nötige Stabilität.

Sollte das Hauptproblem in der knöchernen Reifungsstörung der Kniescheibe liegen, muss überprüft werden, ob durch die Luxationen bereits Knorpelschäden entstanden sind. Sollten keine hochgradigen Knorpelschäden vorliegen, ist evlt. eine sogenannte Trochleaplastik erforderlich. Dabei wird im Kniescheibengleitlager nach Abhebung des Knorpels eine neue „Fahrrinne“ geschaffen und der Knorpel wieder befestigt.

Ferner kann noch bei einer zu langen, zu kurzen oder falsch laufenden Kniescheibensehne eine Operation mit Versatz des Ansatzes der Kniescheibensehne (Patellasehne) erforderlich sein – die sogenannte Emslie – Operation.



Umstellungsosteotomien

Die Beinachsen sollten gerade sein. Warum ist das so wichtig? Idealerweise läuft eine gedachte Linie zwischen des Zentrums des Hüftgelenkes und des Sprunggelenkes genau mittig durch das Kniegelenk. Bei dem O Bein verläuft die Belastungsachse mehr nach innen - beim X Bein mehr nach außen. Dadurch wird entweder mehr das innere oder das äußere Kompartiment unverhältnis mäßig viel belastet. Es kommt zu einem vorzeitigen Verschleiß des entsprechenden Bereiches.

Ferner kann auch durch z.B. eine Meniskusentfernung un der dadurch entstehenden Arthrose ein O- oder X Bein entstehen. Die Umstellungsosteotomie versucht die Beinachse und damit die Belastungsachse wieder zentral durch das Kniegelenk laufen zu lassen.


Behandlung | Diagnosestellung
Mit Röntgenaufnahmen (mehrere Ebenen) werden der Grad der Fehlstellung und das Ausmaß des Verschleißes geprüft. Manchmal ist eine Arthroskopie zur genauen Diagnosestellung erforderlich.

Behandlung | Konservative Methode
Eine konservative Korrektur ist nicht möglich. Durch Orthesen kann lediglich eine Entlastung des betroffenen Kompartimentes erreicht werden.

Behandlung | Operative Methode
Bei einer Achskorrektur (Umstellungsosteotomie) wird entweder das Schienbein (beim O Bein) oder der Oberschenkelknochen (X Bein) durchtrennt, die Achse gerichtet und wieder mittels einer Metallplatte stabilisiert. Das hört sich schlimm an – ist aber eine Routineeingriff und spätestens 6 Wochen nach der Operation ist schon wieder eine Vollbelastung möglich.
Sportliche Aktivitäten können spätestens nach 3 Monaten wieder aufgenommen werden. (low impact sports: Jogging, Walken etc.)



Arthrose des Kniegelenkes

Hierbei handelt es sich um einen chronischen Verschleiß der Knorpelflächen des Kniegelenkes (Gonarthrose). In seltenen Fällen entsteht ein Gelenkverschleiß nach einem Unfall. Die Arthrose durchläuft verschiedene Stadien: Bei einer leichten Kniearthrose ist der Knorpel aufgeweicht. In der mittleren Phase ist das Gewebe aufgefasert. Bei einer schweren Arthrose hat der Knorpel bereits deutliche Dellen oder „Schlaglöcher“. Im schlimmsten Fall fehlt die Gleitschicht völlig.


Ursachen
Der Knorpel wird direkt durch einen Unfall, im Laufe der Zeit durch eine Fehlstellung, genetisch, starkes Übergewicht oder im Verlauf nach einer Teil/Gesamtmeniskusentfernung bzw. bei einer chronischen Instabilität geschädigt. In der Regel entsteht eine Arthrose durch so genannte multifaktorelle Ursachen. Dies bedeutet, dass nicht nur ein einzelner – sondern mehrere Faktoren zum Gelenkverschleiß führen können.

Beschwerden
Die Arthrose verläuft in Schüben mit Schmerz-Ruhephasen. Patienten klagen bei fortgeschrittener Arthrose über ständige Gelenkschmerzen – auch nachts. Hinzu kommt eine Schwellung und Bewegungseinschränkung in dem Gelenk. Auffällig kann eine beginnende Achsfehlstellung sein. Grundsätzlich gilt zurzeit leider nach wie vor: Verbrauchter Knorpel wächst nicht nach.

Behandlung | Konservative Methoden
Bei beginnenden Verschleißerkrankungen kann häufig auf eine konservative Behandlung zurückgegriffen werden. In diesem Stadium kann durch Medikamente, Akupunktur, Injektionen mit Hyaloronsäure oder einer Eigenbluttherapie Besserungen erzielt werden. Eine Arthroskopie (Spiegelung des Kniegelenkes) kann auch im fortgeschrittenen Stadium eine Besserung erzielen. Vorgenanntes ist nach der aktuellen wissenschaftlichen Studienlage sehr kritisch zu diskutieren. Im fortgeschrittenen Stadium mit starken Schmerzen ist ein Gelenkersatz häufig unumgänglich.

Behandlung | Operative Methoden
Im Zuge der Gelenkspiegelung (Arthroskopie) lässt sich das Kniegelenk säubern und spülen, und der Knorpel glätten. Bei ständigen Schmerzen ist ein künstlicher Gelenkersatz erforderlich.

Behandlung | Knorpeloperationen am Kniegelenk
Entzündliche Gelenkserkrankungen können den Knorpel schädigen. Aufgrund des Alters von Patienten sowie des Ausmaßes eines hochgradigen Knorpelschadens kann eine Knorpelersatz-Operation notwendig werden. Hierbei gibt es grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten:
1. Züchtung des eigenen Knorpel (Autologe Chondrozyten Transplantation ACT)
2. Knorpel-Knochen Transplantation (Transfer) – OATS
3. Mega OATS
4. Mikro-Frakturierung

Siehe dazu Knorpelerkrankungen!



Sportlersprechstunde

Gerade bei Sportlern, sei es im Leistungs- oder Freizeitsport, ist die Zurückerlangung der vollen Bewegungsfreiheit und Koordinationsfähigkeit zur Vorbeugung erneuter Verletzungen wichtig. Und das innerhalb kürzester Zeit. In einer Sportlersprechstunde berät Dr. Peter Kranen zu individuellen Präventions-, Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten.

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FACHBEREICHE.

FACHBEGRIFFE.

Verschleiß des Gelenkes; äußert sich in unterschiedlichen Stadien durch Ruhe- und Bewegungsschmerzen sowie eingeschränkte Beweglichkeit

auch Radiocarpalarthrose; Verschleiß des Handgelenkes als Bindeglied von Unterarm und Hand

auch Rhizarthrose; Verschleiß des im Daumenballen sitzenden Gelenkes, das für die Rotation des Daumens verantwortlich ist

auch Heberden- und Bouchardarthrose; Verschleiß der Gelenke in der Mitte und an den Enden der Finger

Spiegelung ist ein operativer Eingriff und häufig bei unklaren Beschwerden am Handgelenk angezeigt

als Folge eines Unfalles, wie z. B. der Skidaumen oder der Riss des SL-Bandes

Knochenbruch an der Basis des ersten Mittelhandknochens, der bis in das Daumensattelgelenk zieht

auch Springfinger oder schnellender Finger; Sehnengleitstörung der Fingerbeugesehnen

als ein gutartiges Bindegewebsgeschwulst in der Handinnenfläche (Wucherung der Palmarfaszie)

auch Tendovaginitis de Quervain; Sehnengleitstörung im Bereich der Streck- und Abspreizsehne des Daumens

auch Sulcus ulnaris Syndrom; Einengung des Ellennervs an der Innenseite des Ellenbogens und nachfolgende Durchblutungsstörungen des Nervs
auch Überbein; Zyste mit Verbindung zu Gelenkkapsel oder Sehnengleitgewebe
Verschleiß der Gelenke in der Mitte und an den Enden der Finger
auch Kahnbeinfraktur; häufigster Bruch der Handwurzelknochen als Folge eines Sturzes auf die Hand
auch Nervus medianus Syndrom; Einengung der Mittelhandnerven im Bereich des Handgelenks
auch Fraktur, wie Mittelhand-, Fingerfrakturen und auch Frakturen der Handwurzelknochen
Einengung des Ellennervs am Handgelenk zwischen zwei Handwurzelknochen (Engstelle Loge de Guyon)
Druckschädigung der Nerven, wie z. B. im Ellenbogen- oder Mittelhandbereich
auch Karpaltunnelsyndrom; Einengung der Mittelhandnerven im Bereich des Handgelenks
Verschleiß des Handgelenkes als Bindeglied von Unterarm und Hand
auch scapholunäre Dissoziation; Zerreißung des Bandes zwischen Kahnbein und Mondbein (an der Handwurzel)
auch Arthrose des Daumensattelgelenkes; Verschleiß des im Daumenballen sitzenden Gelenkes, das für die Rotation des Daumens verantwortlich ist
auch Riss des SL-Bandes; Zerreißung des Bandes zwischen Kahnbein und Mondbein (an der Handwurzel)
umfassen Entzündungen und Verletzungen der vielzähligen Beuge- und Strecksehnen der Hand und des Handgelenkes
auch Sehnenrupturen; entstehen entweder als Folge von Unfällen oder von degenerativen Verschleißerscheinungen
auch Tendovaginitis; Entzündung der Hülle, die die Sehne umgibt, häufig als Folge von Fehlbelastungen
beim Sturz auf den Daumen zerreißt das ellenseitig (Kleinfingerseite) gelegene Band am Daumengrundgelenk
Spiegelung (Handarthroskopie) ist ein operativer Eingriff und häufig bei unklaren Beschwerden am Handgelenk angezeigt
Behandlung von akuten (Unfall, Sturz usw.) und chronischen Erkrankungen im gesamten Hand- und Ellenbogenbereich
auch Digitus saltans; Sehnengleitstörung der Fingerbeugesehnen
auch Ellenrinnesyndrom als Einengung des Ellennervs an der Innenseite des Ellenbogens und nachfolgende Durchblutungsstörungen des Nervs
auch Einengung der Daumensehnen; Sehnengleitstörung im Bereich der Streck- und Abspreizsehne des Daumens
auch Ganglion; Zyste mit Verbindung zu Gelenkkapsel oder Sehnengleitgewebe